Die Premiere:

Das erste Wohnzimmer-Dinner

Das erste Dinner ist gelaufen und ich könnte glücklicher nicht sein. Es hätte ja jeder kommen können – aber es kamen sieben sehr, sehr nette, aufgeschlossene Menschen, die sich von Anfang an unterhalten haben, ohne dass wir zum Kennenlernen das Wollknäuel über den Tisch werfen mussten. Puh!

 

 

 

 

Ich hätte wahrscheinlich auch Fischstäbchen mit Pommes auftischen können und es wäre trotzdem ein netter Abend geworden. Stattdessen habe ich aber das Folgende serviert (alle Rezepte sind für 8 Personen):

 

Die Vorspeise:

Rote-Bete-Salat mit Feta und kandierten Walnüssen, dazu Hummus und Fladenbrot

 

1 Kg vorgegarte Rote Bete in Spalten schneiden. Den Saft von 2 kleinen Orangen, 2 EL Aceto balsamico und 4 EL Olivenöl mischen, eine kleine Knoblauchzehe dort hinein pressen, das Dressing mit Salz und Pfeffer würzen und über die Rote Bete geben. Das sollte jetzt mindestens 30 Minuten einziehen, aber wie ich beim Resteessen am nächsten Tag festegestellt habe, schmeckt es eigentlich besser je länger es gezogen hat.

 

200-300 g (okay, ich glaube wir hatten sogar 400 g drauf) Feta über die Rote Bete krümeln. Einen Pfannenboden mit Zucker bestreuen (ich sag mal so 2-3 EL) und darin ca. 150 g Walnüsse kandieren. Auch die auf die Rote Bete geben und jetzt noch ungefähr 1 Bund Koriander drüber streuen. Fertig!

 

Dazu gab es Hummus und den macht man so: 2 Dosen Kichererbsen, 2 TL Kreuzkümmelpulver, eine Knoblauchzehe, 6 EL Zitronensaft, bisschen Salz, bisschen Pfeffer, 4 EL Tahin, 2 Messerspitzen Chilipulver und 3 EL Olivenöl in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab zu einer breiigen Masse verarbeiten. Vor dem Servieren mit etwas Petersilie bestreuen.

 

Das Fladenbrot hab ich natürlich nicht selbstgemacht, sondern beim Obst-, Gemüse- und Andererkramladen neben Netto in der Kamenzer Straße geholt. Da gibt es übrigens auch richtig leckeren Algensalat, wovon ich mir dann gern mal ein Schälchen zum Naschen neben dem Kochen mitnehme.

Das Bild ist vom Probekochen – da hab ich nicht vergessen, den griechischen Joghurt, der eigentlich auch im Rezept steht, dazuzugeben. Aber ich muss sagen: Ich fand's ohne auch viel besser!
Das Bild ist vom Probekochen – da hab ich nicht vergessen, den griechischen Joghurt, der eigentlich auch im Rezept steht, dazuzugeben. Aber ich muss sagen: Ich fand's ohne auch viel besser!

 

Weiter ging es mit der Hauptspeise:

Dal mit knuspriger Süßkartoffel und Kokos-Chutney

 

In dem Kochbuch (Anna Jones: A modern way to eat), aus dem ich das Rezept habe, steht dazu: „Allen, denen ich das Rezept gegeben habe, berichten mir, dass es dafür Komplimente ohne Ende hagelt – jeder liebt das Gericht.“ Das hat mich überzeugt, Komplimente finde ich gut. Und es ist noch dazu gar nicht so schwierig zuzubereiten, wenn man erstmal (fast) alle Zutaten zusammen hat.

 

4 Süßkartoffeln ordentlich waschen und ungeschält in kleine Würfel schneiden. 100 g Kokosraspeln mit 300 ml kochendem Wasser übergießen. Beides erstmal zur Seite stellen.

 

8 Knoblauchzehen, 4 daumengroße Stücke Ingwer, 4 grüne Chili und 4 rote Zwiebeln entweder mühsam mit dem Messer kleinhacken oder faul sein wie ich und alles zusammen kurz in den Mixer schmeißen. Alles zusammen in einem großen Topf in genügend Öl ca. 10 Minuten anbraten. Die 10 Minuten kann (bzw. sollte) man nutzen, um 4 TL Kümmelsamen und 4 TL Koriandersamen im Mörser zu zerstoßen. Das Resultat mischt man dann mit 4 TL gemahlener Kurkuma und 4 TL Zimt. Alles mit in den Topf geben und einige Minuten anbraten. Jetzt 4 Dosen (je 400 ml) Kokosmilch, 800g rote Linsen und 1,6 Liter Gemüsebrühe dazugeben und alles zum Simmern bringen. Die Temperatur senken und 25-30 Minuten köcheln lassen.

 

Jetzt kommen die Süßkartoffeln wieder ins Spiel: Auf einem Backblech (oder auch zwei Blechen) verteilen, etwas Öl drüber träufeln und einen TL Fenchelsamen drüber streuen. In den bei 200 °C (bei Umluft) vorgeheizten Backofen schieben und 20-25 Minuten darin lassen, bis die Süßkartoffeln außen knusprig und innen weich sind.

 

Fehlt noch das Kokos-Chutney. Dafür die eingeweichten Kokosraspel abgießen – steht jedenfalls so im Rezept, aber ehrlich gesagt: Bei mir war da nix mehr zum Abgießen, die haben sich einfach vollgesogen. Und jetzt soll man noch 10 Curryblätter und 1 TL schwarze Senfkörner in der Pfanne anbraten, aber es gibt beim großen Edeka am Albertplatz weder Curryblätter noch schwarze Senfkörner und wenn der das nicht hat, muss ich davon ausgehen, dass so etwas in Wirklichkeit auch gar nicht existiert. Ich hab’s also weggelassen und stattdessen die Kokosraspel mit ca. 40 g Ingwer und 2 roten Chilis in den Mixer gehauen.

 

So, weiter geht’s mit dem Dal. Das sollte nach der Kochzeit schön breiig sein. Vom Herd nehmen und 8 große Handvoll frischen Blattspinat rein werfen, unterrühren und kurz zusammenfallen lassen. 1 Bund gehackten Koriander und den Saft von vier Zitronen einrühren. Zum Servieren Dal auf einen tiefen Teller oder in eine Schüssel geben, Süßkartoffeln drauf und einen Klecks vom Kokos-Chutney und wenn man will noch etwas Koriander drüber.

 

Man sieht: Essen hübsch fotografieren gehört nicht unbedingt zu meinen Talenten. Aber von Fotos wird ja auch keiner satt.
Man sieht: Essen hübsch fotografieren gehört nicht unbedingt zu meinen Talenten. Aber von Fotos wird ja auch keiner satt.

 

 

Und zum Nachtisch:

Erdbeer-Zitronencreme-Crunch

 

280 g Mehl, 120 g weiche Butter, den Abrieb von 3 Bio-Zitronen und 1-2 TL Salz zu feinen Streuseln kneten. Eine Stunde kaltstellen und dann im auf 170°C vorgeheizten Backofen 15-20 Minuten goldgelb backen.

 

500 g Magerquark, 6 EL braunen Zucker (geht auch etwas mehr oder etwas weniger, je nach Geschmack), den Abrieb von 2 Bio-Zitronen, das Mark einer Vanilleschote und 600 g griechischen Joghurt zu einer leckeren Creme verrühren.

 

1 Kg Erdbeeren klein schnippeln und mit ca. 3 EL Ahornsirup süßen.

 

Wenn es so weit ist, Crunch, Erdbeeren und Zitronencreme abwechselnd in kleine Gläser, Schüsseln oder was sonst so da ist schichten. Reihenfolge egal!

 

Kommentare: 2
  • #2

    Anna (Mittwoch, 08 Juni 2016 11:42)

    Super Idee. :-) Ich habe schon mal erlebt und fand den Abend einfach schön. Toll, dass es das Durch Dich nun wieder gibt. Auch wenn die Termine aktuell nicht passen. ( Wie wäre es mal freitag? ) Ich denke, wir sehen uns mal, ggf schon zum 2. Food Swap Party ;-)

  • #1

    Julia (Montag, 23 Mai 2016 13:10)

    Liebe Verena,

    Ich hatte das Glück bei deiner ersten Runde Wohnzimmer- Dinner dabei sein zu dürfen und es war fantastisch! Das Essen sowieso, und auch die Stimmung und die Leute. Was für eine coole Truppe.
    Es war ein voller Erfolg und du bist so eine gute Köchin. Vielen lieben Dank für diesen tollen Abend.

    LG Julia